Hausgemeinschaften stärken

Nachbarschaftstreffen | Briefkasten-Überraschung

Wann

Datum

23.05.2025

Start (Uhrzeit)

15:00 Uhr

Ende (Uhrzeit)

17:00 Uhr

Ort

Lichtenhäger Brink 10
18109 Rostock

Stadtteilbüro und umliegende Flächen

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Aktionsveranstalter:in

Stadtgespräche Rostock e.V.
Kristina

Weitere Infos

Eine häufig übersehene und fast immer unterschätzte Struktur, wenn es um die Stärkung sozialen Zusammenhalts und Aktivierung eines solidarischen Miteinanders in Stadtteilen geht sind jene Menschen, die sich qua Mietvertrag ein Wohnhaus teilen: Hausgemeinschaften. Anders als vor dreißig oder vierzig Jahren wohnen dort heutzutage oft Menschen zusammen, die füreinander nur noch Geräusche hinter einer Wand oder ein Gesicht im Treppenhaus sind. Oft ist der engste soziale Kontakt der Gruß, mit dem man das Abholen eines Paketes beim Nachbarn verbindet. Und eigentlich könnten sie so viel mehr: verschiedene Altersgruppen und Milieus (auch migrantische) miteinander in den Austausch bringen, Klischees und Vorurteile abbauen, aktive Unterstützung ermöglichen. Und darüber den Zusammenhalt zwischen ganz unterschiedlichen Menschen, die Identifikation mit einem Haus, einem Quartier und einem Stadtteil stärken. Denn: Fast immer wohnen Menschen gern an einem Ort, wenn sie sich in ihrem Haus (oder Hauseingang) wohl- und damit verwurzelt fühlen. Wenn sie Gespräche mit Nachbarn führen, sich gegenseitig im Alltag unterstützen, aufeinander achtgeben, ein funktionierendes soziales Gefüge sind. Nachweislich spielt dann selbst die Wohninfrastruktur eine nachgeordnete Rolle für die eigene Lebenszufriedenheit, nimmt mal lautere Geräusche oder kleinere Einschränkungen in Kauf, weil das Grundgefühl gut ist. Und jede und jeder wird bestätigen: Das nachts weinende Kind in der Nachbarwohnung stört viel weniger, wenn man die Familiensituation besser kennt und Verständnis und Empathie entwickeln kann. Seniorinnen und Senioren übernehmen viel lieber mal den Briefkasten- oder Paketdienst, wenn sie die Nachbarn aus Gesprächen kennen und gelegentlich Hilfe bei einer Reparaturarbeit bekommen – die Liste der unaufwändigen, aber gemeinschaftsstärkenden kleinen Dinge im Miteinander könnte noch deutlich verlängert werden
Das hier vorgestellte Projekt macht es sich zum Anliegen, die Hausgemeinschaften – zunächst innerhalb eines ausgewählten Stadtteils – systematisch zu aktivieren und zu stärken und darüber die oben beschriebenen Effekte zu erzielen. Dieser Belebungsprozess soll am Tag der Nachbarschaft mit ein bis zwei Hausgemeinschaften auf öffentlich wahrnehmbare Weise (im Stadtteilbüro, eingebettet in andere Aktivitäten an dem Tag, u.a. das Stadtteilcafé) erprobt werden, um daraus ein Modell für mehrere Hausgemeinschaften und Stadtteile zu entwickeln. Hierzu sind folgende Schritte und Aktivitäten geplant:

Schritt 1 - Einladungsbrief: Alle in einem Haus zusammenlebenden Familien erhalten eine „Hausgemeinschaftseinladung“ zum einem kleinen, unkompliziert zu organisierenden (und damit nachahmbaren) gemeinsamen Plaudertreff an einem „neutralen“, nahegelegenen Ort. Dass die Bewirtungskosten (Kaffee und Kuchen) übernommen werden, schafft einen zusätzlichen Teilnahmeanreiz – und selbst wenn nur zwei Drittel bis die Hälfte der im Haus lebenden Menschen teilnimmt, kann dies schon der entscheidende Türöffner für weitere Prozesse sein.

Schritt 2 - Kennenlernkaffeerunde (am 23.5.2025, dem Tag der Nachbarschaft): Diese erste Begegnung, bei der die Mitglieder der Hausgemeinschaft der Einladung folgen, ist nicht moderiert (die Hausgemeinschaft ist also dort quasi unter sich), wird aber durch ein paar Belebungsimpulse gelenkt: Alle Teilnehmenden werden im Vorfeld gebeten, zu notieren, was sie persönlich besonders gerne tu oder gut können – und seit wann sie im Stadtteil leben. Beide Informationen werden am Beginn des Kaffeetrinkens in Boxen gesammelt und dann im Laufe des Treffens nacheinander gezogen und vorgelesen. Der oder die Verfasserin kann die aufgeschriebenen Sätze dann gern noch um eine kleine Geschichte (z.B. der frühesten Erinnerung an das Leben im Stadtteil) ergänzen – dazu liegen auf dem Tisch kleine Hinweiskarten bereit. Ziel dieses Aktivierungsschrittes ist ein gegenseitiges Kennenlernen, das verschiedene Facetten jeder beteiligten Person sichtbar macht und erste Impulse für gemeinsame Aktivitäten gibt (Interessen und Talente, die sich ggf. verbinden lassen). Jenseits von diesem Austausch darf entspannt miteinander geplaudert werden.
Am Ende des Treffens macht man sich gemeinsam auf den Heimweg, berät aber vorher noch, ob das Haus ggf. einen gemeinsamen Emailverteiler oder eine WhatApp-Gruppe brauchen könnte (wird dies verneint, wiederholt sich diese Frage später im Prozess).

Schritt 3: Vernetzung und regelmäßig Impulspost zur gemeinsamen Gestaltung des Lebens in der Hausgemeinschaft (nach dem 23.5.2025).

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